Statement |
Statement
zu meiner Fotografie |
Der
Mensch ist ein Augentier, ein visuelles Wesen. Wir sehen jede Menge, doch was
bleibt von dem, was man sieht? |
Man
lässt den Blick schweifen, entdeckt hier und dort etwas und schaut wieder weg.
Sehen entsteht durch Blicke, die im Gehirn gespeichert werden. Das Wichtigste
am Sehen ist das Gehirn. Das Auge ist nur das Mittel. Es projiziert. Mehr nicht.
Doch man braucht es zwingend. |
Wenn
ich etwas entdecke, dann geschieht diese Entdeckung also durch mein
Gehirn. Das Auge liefert an. Es muss schnell und scharf sein. Mein
Gehirn habe ich trainiert, auf bestimmte Dinge zu achten. Auf latente
Bilder, von denen ich dann einige verwirkliche. |
Künstler
sehen anders, sie sehen ihre Bilder, nicht einfach Bilder.
So machen sie sich ein Bild von der Welt. Sie schauen in die Welt,
nicht auf die Welt. Sie sehen und erkennen Zusammenhänge, wo sie
der normale Beschauer gar nicht wahrnimmt. Sie transformieren, verwandeln
etwas völlig Unscheinbares in ein anderes Sein. Sie sind also so
etwas wie Zauberer? Ich meine: Ja. |
Kann
ich mein Sehen wirklich bewusst machen? Natürlich kann ich das. Ich beobachte
mein Sehen mit meinem Gehirn. Ich entdecke. Allerdings muss das Entdeckte festgehalten
werden. Ich mache das mit der Kamera. |
Das
Minimalistische, das scheinbar Unbedeutende sehe ich bedeutend.
Ich suche bewusst das Andere, das nicht Anerkannte . Das verwandele
ich in eigenständige Bilder. Weitgehend im Sinne von Otto Steinerts
"Subjektiver Fotografie". |
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